Der Forscher,
der das Mittel gegen eine Seuche sucht, wird seine Arbeit
nicht wegwerfen, wenn eine neue Epidemie ihn überrascht.
Noch viel weniger wird "Friede auf Erden" und
Freundschaft unter den Menschen, die eines guten Willens
sind, aufhören unser Ideal zu sein.
Wenn
es einmal geschähe, daß ein Menschenleben von seinem
Beginn bis zum Ende aufgeschrieben würde, samt allen
Verwurzelungen und Verflechtungen, so würde das ein Epos
ergeben, so reich wie die ganze Weltgeschichte.
Der
Mensch hat auf der Erde das Regiment erobert, und er ist
kein guter Regent. Aber die Erwachten und Gutgesinnten
müssen dennoch das ihre tun, nicht mit Lehren und
Predigten, sondern indem jeder in seinem Kreise sinnvoll
zu leben versucht.
Wer
"nicht in die Welt paßt", der ist immer nahe
daran, sich selber zu finden. Wer in die Welt paßt,
findet sich nie. Er wird jedoch Nationalrat....
Damit
das Mögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche
versucht werden.
Ich
bin oft müde und ohne Glauben und Mut, aber ich glaube,
man muß diese Zustände nicht eigentlich bekämpfen,
sondern sich ihnen überlassen, einmal weinen, einmal
gedankenlos brüten, und nachher zeigt sich, daß
inzwischen die Seele doch gelebt hat und irgendetwas in
einem vorwärts gegangen ist.
Man
muß sich nur immer wieder an das Lebendige halten. Der
"Geist" läßt uns oft im Stich, und selten ist
er so viel wert wie das, was uns nur für ein wenig Liebe
und Geduld die Natur gibt: mit einer Katze spielen, ein
wärmendes Feuer anzünden oder den Wolken zusehen - das
alles sind Quellen, an die man nur zu klopfen braucht.
Lesen
ohne Liebe, Wissen ohne Erfurcht, Bildung ohne Herz - das
sind die schlimmsten Sünden gegen den Geist.
Der
Glaube geht nicht durch den Verstand, so wenig wie die
Liebe.
Rat
geben kann man nur da, wo man die Lage des anderen aus
eigenem Erlebnis kennt.
Wo
befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt
für eine Stunde wie Heimat aus.
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