Zitate von Hermann Hesse

Hermann Hesse wurde 1877 in Calw (Nordschwarzwald) geboren. Er erhielt 1946 den Nobelpreis für Literatur und ist heute mit seinem von Toleranz und Humanität geprägten Werk der im Ausland meistgelesene deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts. Ein paar sehr bekannte Bücher von ihm sind z.B. "Demian", "der Steppenwolf", "Narziß und Goldmund", "das Glasperlenspiel" und "Siddhartha". Hermann Hesse starb 1962 in Montagnola (Schweizer Kanton Tessin).

Der Forscher, der das Mittel gegen eine Seuche sucht, wird seine Arbeit nicht wegwerfen, wenn eine neue Epidemie ihn überrascht. Noch viel weniger wird "Friede auf Erden" und Freundschaft unter den Menschen, die eines guten Willens sind, aufhören unser Ideal zu sein.

Wenn es einmal geschähe, daß ein Menschenleben von seinem Beginn bis zum Ende aufgeschrieben würde, samt allen Verwurzelungen und Verflechtungen, so würde das ein Epos ergeben, so reich wie die ganze Weltgeschichte.

Der Mensch hat auf der Erde das Regiment erobert, und er ist kein guter Regent. Aber die Erwachten und Gutgesinnten müssen dennoch das ihre tun, nicht mit Lehren und Predigten, sondern indem jeder in seinem Kreise sinnvoll zu leben versucht.

Wer "nicht in die Welt paßt", der ist immer nahe daran, sich selber zu finden. Wer in die Welt paßt, findet sich nie. Er wird jedoch Nationalrat....

Damit das Mögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.

Ich bin oft müde und ohne Glauben und Mut, aber ich glaube, man muß diese Zustände nicht eigentlich bekämpfen, sondern sich ihnen überlassen, einmal weinen, einmal gedankenlos brüten, und nachher zeigt sich, daß inzwischen die Seele doch gelebt hat und irgendetwas in einem vorwärts gegangen ist.

Man muß sich nur immer wieder an das Lebendige halten. Der "Geist" läßt uns oft im Stich, und selten ist er so viel wert wie das, was uns nur für ein wenig Liebe und Geduld die Natur gibt: mit einer Katze spielen, ein wärmendes Feuer anzünden oder den Wolken zusehen - das alles sind Quellen, an die man nur zu klopfen braucht.

Lesen ohne Liebe, Wissen ohne Erfurcht, Bildung ohne Herz - das sind die schlimmsten Sünden gegen den Geist.

Der Glaube geht nicht durch den Verstand, so wenig wie die Liebe.

Rat geben kann man nur da, wo man die Lage des anderen aus eigenem Erlebnis kennt.

Wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus.

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