Unsere Patch

(vermutetes Sternzeichen: Widder)

Gestatten? Ich wurde 1998 im April (oder Mai) geboren, und man nannte mich Patch! Mein Name kam übrigens von "Patchwork", weil ich so bunt war: ich konnte mich nämlich nicht so recht entscheiden, ob ich nun eine dreifarbige Glückskatze oder aber ein Tigerchen werden wollte. Also hab' ich gaaaanz tief in den Farbtopf gegriffen und mir eben alles zusammen gegönnt: dreifarbig mit Tigerstreifen! Sich zu entscheiden ist ja sowieso immer so schwer.... als ich noch nicht geboren war, wollte ich ja eigentlich ein Maulwurf werden, hatte mich dann aber doch in der anderen Reihe angestellt - im Matsch herumgegraben habe ich mein ganzes Leben lang gerne!!! Ich half außerdem gern bei der ganzen Gartenarbeit: wenn Dosi Iris z.B. gerade Tulpen, Krokusse und Narzissen gesetzt hat, kontrollierte ich hinter ihrem Rücken immer, ob sie das auch wirklich richtig machte: ich grub einfach sämtliche Löcher wieder auf und guckte nach, ob die Zwiebeln auch schön mit der Spitze nach oben zeigen. Wenn nicht, dann half ich gründlich nach und schmiss alles wieder raus, damit Dosinchen endlich Disziplin lernt und es das nächste Mal gleich von Anfang an richtig macht. Tja, ich hoffe, sie hat es inzwischen gelernt, denn nun kann ich natürlich nicht mehr mitbuddeln, so leid es mir tut. Und beim Laubharken kontrollierte ich stets, ob sich in den Blätterhaufen nicht zufällig ein Igel verkrochen hat - nicht daß der versehentlich mit auf den Kompost geschmissen wird! Daß ich dazu die Laubhaufen aber erst wieder auseinandernehmen mußte, ist ja wohl selbstredend...

Sport, das war mein Lebenszweck! Erstmal Krallen schärfen, dann Dehnübungen.... und dann jagen gehen! Es gibt eigentlich nichts, was ich in meinem Leben nicht nach Hause gebracht habe! Mäuse, Frösche, Fliegen, Schmetterlinge, Libellen, Vögel (komisch: Menschen essen ja auch Geflügel - aber wenn ICH mir mal sowas fing, gab's immer gleich Ärger. Versteh ich nicht!).... Mein Haupttreffer war jedoch einmal eine Ringelnatter. Tolles Spielzeug: wie ein Bändchen, das sich von ganz alleine ringeln kann! Hab ich zuhause dann erstmal heimlich deponiert. Und meine Menschen, die Dussel, haben sie erst nach drei Tagen gefunden. Die Oma hat noch gedacht, das wäre eine Gummischlange! Bis sie sich dann durch die Gegend geringelt hat.... hihi! Iris und Tini haben sie mir dann aber gleich wieder weggenommen und ausgewildert. Das fand ich doch ziemlich schade, echt! Nun, Pech für meine Dosenöffner: da mußten sie eben wieder selber die Bändchen ringeln, mit denen ich spielen wollte. Ich bin auch immer gern geklettert und als Sprinter mit Höchstgeschwindigkeit durch den Garten gerannt. Und meine Springkünste waren gewaltig.

Ich war im übrigen nicht nur Jägerin, sondern auch Sammlerin! Als ich noch sehr jung war, bin ich nach dem Jahreswechsel immer draußen herumgelaufen, habe dort die nicht detonierten Chinaböller alle der Reihe nach eingesammelt und nach Hause gebracht. Dosi war oft genug einem Ohnmachtsanfall nahe, wenn ich wieder mit so einem Ding quer zwischen den Zähnen heimkehrte. Ansonsten habe auch ich gern massenhaft Kastanien gesammelt - davon habe ich in meinem Leben wirklich einen gewaltigen Haufen zusammengetragen! Mein Lieblingsspielzeug waren in meiner Jugend Fellmäuse, später eine alte Socke, die mit Katzenminze aus dem eigenen Garten prall ausgestopft war. Die habe ich stets gehütet wie einen Schatz.

Mein Leben ging zuende, als ich mir ein Basalzellenkarzinom am Hals, das eigentlich nicht operiert werden sollte, weil es langsam wächst und nicht stark metastasiert (und ich außerdem schon ein wenig zu alt für eine Narkose war), selbst weggekratzt habe. Dabei entstand eine offene Wunde, die dann letztlich doch operiert werden mußte. Die Narkose habe ich dann zwar überstanden, aber die OP-Narbe habe ich nicht in Ruhe lassen können und sie mir letztlich wieder aufgekratzt... Dann hat sich diese Wunde sofort dermaßen stark infiziert, daß sie nicht mehr zu heilen war. Kein Antibiotikum half, kein Antiseptikum zum Auswaschen. Die Wunde wurde größer und größer, fraß sich in kürzester Zeit durch meine Haut an der Kehle und schließlich fast um den ganzen den Hals herum - und verursachte mir natürlich Fieber und Schmerzen. Da haben meine Menschen letztlich entscheiden müssen, daß es für mich nun an der Zeit ist, über die Regenbogenbrücke in das Land der Goldenen Steppen zu gehen, um mir weitere Qualen zu ersparen. Ich bin nun bei Flöckchen, Ninja und all den anderen befreundeten Artgenossen, die schon vor mir diesen Weg hatten antreten müssen. Mein Katzenleben war jedenfalls ein gutes und erfülltes. Ich wurde sehr geliebt. Das ist sicher!